Die institutionellen Gliederungen der Schweiz (Gemeinde, Bezirke, Kantone) sind als historisch gewachsene Verwaltungseinheiten häufig verwendete statistische Bezugsräume.
Der schweizerische Bundesstaat gliedert sich in 26 gleichberechtigte Kantone (davon 6 Halbkantone). Die Bundesverfassung spricht allerdings von 23 Kantonen und subsumiert darin die dreimal zwei Halbkantone (Basel-Stadt und Basel-Landschaft; Ob- und Nidwalden; Appenzell A. Rh. und I. Rh.). Die Kantone sind seit 1848 die föderativen Glieder des Bundesstaates und geniessen eine weit ausgebaute Autonomie – sie sind für alle Bereiche zuständig, die nicht ausschliesslich dem Bund vorbehalten sind. Einige Kantone haben Exklaven.
Obwohl die Kantone sehr wichtige und häufig verwendete Raumeinheiten der Schweizer Statistik darstellen und seit 1998 als NUTS-3-Äquivalente (Nomenclature des Unités Territoriales Statistiques, Europäische Union) für europäische Vergleiche dienen, eignen sie sich nur bedingt für räumliche Analysen: Ihre Grenzziehungen stimmen wenig mit funktionalen Gesichtspunkten überein, und ihre Grössen bzw. Bevölkerungszahlen sind sehr unterschiedlich.
Die nächstfeinere administrative Einheit nach dem Kanton ist der Bezirk bzw. eine vergleichbare administrative Einheit des Kantons. Aktuell umfasst die Schweiz insgesamt 148 Bezirke (1. Januar 2017). Die Kantone ohne Bezirksunterteilung (UR, OW, NW, GL, ZG, BS, AI und GE) werden je als ein Bezirk dargestellt.
Die Bezirke sind keine politische Körperschaften, sondern reine Verwaltungseinheiten. Sie nehmen teilweise dezentrale Verwaltungsaufgaben der Kantone wahr und entsprechen in verschiedenen Kantonen den Wahlkreisen, den Regionen oder den Verwaltungskreisen.
Der Bezirk, als Zwischenebene zwischen Kanton und Gemeinde, spielt in der Statistik weiterhin eine Rolle.
Die Gemeinde ist die kleinste, mit zahlreichen politischen Kompetenzen ausgestattete Verwaltungseinheit der Schweiz. Fusionen, Trennungen und territoriale Änderungen bestimmen den Gemeindestand. Zwischen 2000 und 2017 gab es eine Abnahme von 644 Gemeinden oder durchschnittlich 38 Gemeinden pro Jahr. Am 01.01.2017 zählte man noch 2255 Gemeinden.
Die politische Organisation der lokalen Ebene liegt in der Schweiz in der Kompetenz der Kantone. Dies erklärt, dass sich die Gemeinden nicht nur bezüglich ihrer Grösse, sondern auch hinsichtlich ihrer Aufgabenbereiche und ihres administrativen und politischen Aufbaus von Kanton zu Kanton stark unterscheiden.
Die politischen Gemeinden stellen in zahlreichen statistischen Erhebungen das niedrigste Erfassungsniveau dar. Wegen ihrer stark schwankenden Grösse bezüglich Einwohnerzahl und Fläche und ihrer aufgrund von Gemeindereformen, Fusionen und Trennungen jährlich ändernden Zahl eignen sie sich indessen nur begrenzt für räumliche und zeitliche Analysen.
Weiterführende Informationen
Tabellen
Mit der Applikation der Schweizer Gemeinden lassen sich die Gemeinden ab Stand 1.1.1960 den verschiedenen Raumgliederungen zuordnen. Diese Applikation ermöglicht die Abfrage des historisierten Gemeindeverzeichnisses aus der Datenbank.
Die REST-Dienste der Schweizer Gemeinden ermöglichen Datenbankabfragen im historisierten Gemeindeverzeichnis und in den dazugehörigen Metadaten.
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