Ein Jahr nach dem Hochschulabschluss nennen 52% der Absolvent/innen private Interessen als Grund für ihre Teilzeiterwerbstätigkeit. Häufig genannt werden auch arbeitsmarktseitige Beschränkungen, wie das fehlende Angebot oder die Möglichkeit zu einer Vollzeitbeschäftigung (28%) oder eine Aus- oder Weiterbildung, welche neben der Teilzeiterwerbstätigkeit absolviert wird (26%).
UH-Masterabsolvent/innen gehen am häufigsten einer Teilzeiterwerbstätigkeit nach, weil sie eine Aus-/Weiterbildung absolvieren, am Doktorat oder einer wissenschaftlichen Qualifikation arbeiten (44%), Zeit für ihre persönlichen Interessen benötigen (40%) oder keine Vollzeitbeschäftigung gefunden haben (32%).
Für FH-Bachelorabsolvent/innen ist der Wunsch, Zeit für persönliche Interessen zu haben (63%), das mit Abstand wichtigste Motiv für Teilzeiterwerbstätigkeit. Ein weiterer bedeutender Grund ist das fehlende Angebot an Vollzeitstellen oder die fehlende Möglichkeit zu einer Vollzeitbeschäftigung (27%). Andere Gründe, wie die Absolvierung einer Aus- oder Weiterbildung (17%), gesundheitliche Gründe bzw. das Vermeiden von zu hoher Arbeitsbelastung (14%) oder familiäre Gründe (14%) wurden seltener genannt.
PH-Absolvent/innen arbeiten ebenfalls grösstenteils Teilzeit, weil sie Zeit für ihre persönlichen Interessen benötigten (57%). 32% von ihnen haben sich für eine Teilzeiterwerbstätigkeit entschieden, um sich um Kinder oder Familie zu kümmern. Zudem geben 24% an, dass Vollzeitstellen in ihrem Bereich relativ selten sind. 19% von ihnen gehen aus gesundheitlichen Gründen oder weil eine Vollzeitstelle eine zu hohe Arbeitsbelastung darstellen würde keiner Vollzeitstelle nach und 9% verfolgen eine Aus-/Weiterbildung.
Bachelor FH | Master UH | Lehrdiplome PH | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
M |
F | M |
F | M |
F | ||
kein Angebot oder Möglichkeit zu einer Vollzeitbeschäftigung | % | 22.3 | 28.7 | 31.9 | 31.7 | 20.8 | 24.3 |
+/- | 2.8 | 1.6 | 2.3 | 1.6 | 3.1 | 1.6 | |
Betreuung von Kindern/familiäre Gründe | % | 11.8 | 14.7 | 6.6 | 9.6 | 33.6 | 31.9 |
+/- | 2.0 | 1.3 | 1.2 | 1.0 | 3.7 | 1.7 | |
Aus-/Weiterbildung, Doktorat, Habilitation u.ä. | % | 21.3 | 14.5 | 44.7 | 43.4 | 13.7 | 8.0 |
+/- | 2.8 | 1.3 | 2.4 | 1.6 | 2.7 | 1.0 | |
Wunsch nach Zeit für persönliche Interessen | % | 65.1 | 61.5 | 40.6 | 39.8 | 59.5 | 55.8 |
+/- | 3.1 | 1.7 | 2.4 | 1.6 | 3.8 | 1.8 | |
gesundheitliche Probleme, Vermeiden von zu hoher Arbeitsbelastung | % | 7.4 | 17.1 | 8.2 | 8.6 | 16.8 | 19.6 |
+/- | 1.5 | 1.3 | 1.3 | 0.9 | 2.9 | 1.4 |
* Revision der Fragen seit der Erhebung im Jahr 202 Quelle: BFS - Befragung der Hochschulabsolvent/innen (EHA)
Männer und Frauen unterscheiden sich gelegentlich in ihren Gründen für Teilzeiterwerbstätigkeit. Die stärksten geschlechtsspezifischen Unterschiede weisen FH-Bachelorabsolventinnen und -absolventen auf. Während Männer mit einem FH-Bachelorabschluss häufiger wegen einer Aus- oder Weiterbildung (21%) Teilzeit arbeiten, ist dieser Grund nur für 15% der Frauen massgebend. Frauen mit einem FH- Bachelorabschluss arbeiten häufiger Teilzeit als Männer, da das Angebot an Vollzeitstellen knapp ist und sie gesundheitliche Probleme haben oder diese vermeiden möchten. Bei den PH-Absolvent/innen gehen Männern häufiger aufgrund einer Aus- oder Weiterbildung einer Teilzeitarbeit nach als Frauen. Bei den Frauen mit einem UH-Masterabschluss sind zudem familiäre Gründe (10%) ausschlaggebender für Teilzeitarbeit als bei den Männern (7%).
Fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss stellen der Wunsch nach mehr Zeit für persönliche Interessen (UH: 51%; FH: 53%; PH: 47%), die Betreuung von Kindern oder anderweitige familiäre Verpflichtungen (UH: 25%; FH: 30%; PH: 44%) und eine Aus-/Weiterbildung (UH: 32%; FH: 25%; PH: 19%) die wichtigsten Gründe für Teilzeiterwerbstätigkeiten dar. Das fehlende oder beschränkte Angebot von Vollzeitstellen ist bei den UH-Masterabsolvent/-innen (24%) häufiger die Ursache für Teilzeiterwerbstätigkeiten als bei den FH-Bachelor- und PH-Absolvent/-innen (FH: 16%, PH: 12%). Gesundheitliche Probleme oder die Vermeidung von zu hoher arbeitsbezogener Belastung ist hingegen sowohl bei den PH-Absolvent/-innen (19%) als auch bei den FH-Bachelorabsolvent/-innen (16%) ein wichtigeres Motiv für Teilzeiterwerbstätigkeit als bei den UH-Masterabsolvent/-innen (13%).
UH-Master | FH-Bachelor | PH-Lehrdiplome | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
M | F | M | F | M | F | ||
Kein Angebot oder Möglichkeit zu einer Vollzeitbeschäftigung | % | 23.4 | 23.9 | 15.4 | 16.7 | 19.6 | 10.5 |
+/- | 3.4 | 2.2 | 3.2 | 2 | 5.4 | 1.7 | |
Betreuung von Kindern/familiäre Gründe | % | 22.4 | 26.9 | 23.3 | 32.9 | 38 | 44.9 |
+/- | 3.1 | 2.2 | 3.6 | 2.5 | 6.6 | 2.9 | |
Aus-/Weiterbildung, Doktorat, Habilitation u.ä. | % | 36.0 | 29.5 | 31.3 | 21.5 | 22.5 | 18.2 |
+/- | 3.7 | 2.2 | 4.1 | 2.3 | 5.9 | 2.2 | |
Wunsch nach Zeit für persönliche Interessen | % | 47.7 | 52.1 | 56.2 | 52.2 | 58.4 | 44.6 |
+/- | 3.8 | 2.5 | 4.5 | 2.7 | 6.8 | 2.9 | |
Gesundheitliche Probleme, Vermeiden von zu hoher arbeitsbezogener Belastung | % | 7.9 | 15.6 | 13.5 | 17.4 | 15.3 | 19.2 |
+/- | 1.9 | 1.8 | 3.1 | 1.9 | 4.9 | 2.2 |
* Revision der Fragen seit der Erhebung im Jahr 2021 und Revision der Gewichtung im Jahr 2023. Quelle: BFS - Befragung der Hochschulabsolvent/-innen (EHA)
Die Gründe für die Teilzeitarbeit sind bei Männern und bei Frauen nicht immer dieselben. Männer (58%) mit einem PH-Lehrdiplom arbeiten häufiger Teilzeit, weil sie sich mehr Zeit für persönliche Interessen wünschen als Frauen (45). Zudem sehen die Männer mit einem PH-Lehrdiplom (20%) öfters im mangelnden Angebot an Vollzeitstellen den Grund für ihre Teilzeitarbeit als Frauen (11%).
UH-Masterabsolventinnen (27%) geben fünf Jahre nach Studienabschluss häufiger als Männer (22%) Kinderbetreuung und anderweitige familiäre Verpflichtungen als Grund für ihre Teilzeitarbeit an. UH-Masterabsolventinnen (16%) nennen zudem häufiger als Männer (8%) gesundheitliche Gründe wie auch die Vermeidung zu hoher arbeitsbezogener Belastung als Motiv für Teilzeit.
Mit einem FH-Bachelorabschluss gehen Männer (31%) häufiger einer Teilzeiterwerbstätigkeit nach, weil sie eine Aus- oder Weiterbildung absolvieren als Frauen (22%). Im Gegensatz dazu geben FH-Bachelorabsolventinnen (33%) häufiger Kinderbetreuung und anderweitige familiäre Verpflichtungen als Grund für ihre Teilzeitarbeit an als FH-Bachelorabsolventen (23%).
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